Filme und Videos im B2B-Bereich waren lange Zeit wie pubertierende Heranwachsende: Oft etwas daneben und meist nicht ganz ausgereift. Mittlerweile sind sie zu wertvollen Mitgliedern der Marketingmixfamilie herangereift. Vorausgesetzt man bindet sie gut ein und lässt ihnen ein paar Sachen nicht durchgehen.
Es ist noch nicht lange her, da waren Videos im Marketing vor allem in der Spielart des hochgeföhnten Unternehmensimagefilmes anzutreffen. Gelegentlich hatte man das Gefühl, sie wurden massenweise nach stereotypen Muster produziert: „Hauptsache ich hab´ einen – wozu er gut ist, wird sich noch herausstellen“
Mittlerweile hat sich ein pragmatischer Umgang mit Bewegtbild eingebürgert. Beispielsweise haben wir uns diesen Sommer damit beschäftigt, wie wir Praxis- und Anwendungsbeispiele mit Bewegtbild effizienter kommunizieren könnten. Ziel war ein besseres Produktverständnis und eine höhere vertriebliche Durchschlagskraft. Eine zentrale Stellgröße war ebenso die Schonung von Budgetreserven. Das Maßnahmenpaket, das wir an den Start brachten, war als Ganzes dreigeteilt: Ein Anwenderbericht, eine Pressemeldung und ein ergänzender Video-Clip.
Bevor wir ein Produkt oder eine Dienstleistung in den Markt bringen, definieren wir ihr grundsätzliches Nutzenprofil: die Value Story. Sie ist die kanalübergreifende Basis für alle unsere Aktivitäten. Von Anfang an war klar, dass wir unserem Clip keine Alleingänge gestatten, sondern ihn in diese Nutzen-Systematik sinnvoll einbinden wollen.
Der Anwenderbericht ist dabei das Flaggschiff. Er beschreibt auf Expertenniveau die Problemlösung beim Kunden vor Ort. Was war der Fall? Was wurde wie gemacht, was dafür eingesetzt, was ist dabei herausgekommen und wie geht´s jetzt weiter. Integriert sind darin Fotos, Interviews, Kundenzitate, etc.
Die Pressemeldung entsteht aus der Informationsbasis des Anwenderberichtes. Wir passen sie inhaltlich und thematisch den jeweiligen redaktionellen Anforderungen unterschiedlicher Medien an. In der Regel reduzieren wir auch das Niveau der Komplexität und sorgen für eine eher allgemeinverständliche Darstellung.
Der Film bringt eine zusätzliche Farbe in unsere Kommunikation: Die starke Emotionalität der Live-Demonstration macht´s möglich. Darin geht er – unter einem bestimmten Blickwinkel – über alles hinaus, was die beiden anderen Formate transportieren können.
Sowohl der Anwenderbericht als auch der PR-Artikel verweisen über einen QR-Code auf das Bewegtbildformat. Wir geben so dem Nutzer der unterschiedlichen Kanäle die Gelegenheit, seinen Informations- und Kenntnisstand durch den unmittelbaren Eindruck einer Live-Demonstration des Produktes zu vervollständigen. Was wir hier erreichen ist eine neue Stufe des Referenzkundenmarketings.
Durch die konsequente inhaltliche Rückbindung des Clips an die Produkt-Botschaften umgehen wir einen der häufigsten Fallstricke des Mediums: ein Abdriften ins dekorativ atmosphärische. Die begleitenden Ausführungen des Geschäftsführers schlagen in dieselbe Kerbe. Darüber hinaus verstärken sie die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Produktpräsentation.
Dieser Blogeintrag stammt ursprünglich von Martin.