Powerpoint-Präsentationen sind wie Handy-Akkus. Man weiß nicht, ob sie erfunden wurden, um zu nützen oder zu nerven. Dabei könnte alles doch so einfach sein. Zumindest bei bei den Powerpoint-Präsentationen. Man muss nur ein paar Regeln beachten.
Lass' Überflüssiges weg und bring das Wichtigste bildhaft auf den Punkt – das ist der optimale Herangehensweise an jeden Foliensatz. Als Lohn winkt eine klare Antwort auf die Kundenfrage, die jeder Vertriebler kennt: Was willst Du hier und was hab ich davon?
Unsere Beispielfolien stammen aus der Präsentation eines Einlegegerätes mit Direktantrieb, wie es in Automationsstraßen verwendet wird (siehe Bild links unten). Die erste Frage war: Was ist die Value Story des Produktes, was seine führenden Nutzenversprechen? In unserem Fall sind etwa die kompakte Bauweise und die frei wählbare Hublänge zwei Differenzierungsmerkmale, die uns von den Alternativen des Marktes unterscheiden. Es ist die Aufgabe der Powerpoint, diese Nutzenversprechen so zu inszenieren, dass sie möglichst gut wahrgenommen und erinnert werden.
Kommunikationstechnologisch gesehen brauchen wir dafür zwei Dinge: einen positiven Stopper und einen Aha-Effekt. Für beides verwenden wir eine visuelle Metapher. Um die Kompaktheit zu versinnbildlichen, eine Eierschachtel. Als Stopper sorgt sie für Aufmerksamkeit, indem sie die Erwartungshaltung des Betrachters durchbricht.
Das Heikle bei der Entwicklung von Metaphern - egal ob visuell oder textlich - ist, dass sie umso mehr Aufmerksamkeit generieren, je weiter sie vom Vergleichsgegenstand entfernt sind. Und das ist auch das Problem. Gehen sie zu weit, wirken sie befremdlich. Wenn die Metapher aber sitzt, dann sorgt der Aha-Effekt für eine bleibende Erinnerung: „Ahhhh, das Handlinggerät ist so kompakt wie eine Eierschachtel. Super, da passen jetzt 5 auf die Fläche, wo früher nur zwei standen. Gut, dass ich das weiss.“